Das Allerweichste der Welt
holt im Rennen das Allerhärteste ein:
Ins Lückenlose dringt, was ohne Sein.
Hygiene und Prophylaxe
Unser Auto bringen wir meist in vorgegebenen Intervallen in die Werkstatt zur Inspektion und wir wissen, dass der Motor am besten gar nicht im roten Drehzahlbereich gefahren werden soll. Denken wir an unsere Zähne, verbindet jeder von uns damit bestimmte Möglichkeiten der Zahnhygiene und Prophylaxe und wendet sie routinemäßig jeden Tag an. Doch wie verhält sich dies in Verbindung mit der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit bzw. Anspannung/Verspannung?
Zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit brauchen wir Entspannungsfähigkeit. Gerade im Zusammenhang mit der Stressforschung werden Entspannungsmethoden auf ihre nachhaltige positive gesundheitliche Wirkung untersucht. Der positive Einfluss von meditativen Entspannungsmethoden auf unsere Gesundheit ist durch unsere westlichen, analytischen Forschungsmethoden (hier insbesondere die bildgebenden Möglichkeiten der Gehirnforschung) belegt. Meditation, Qi Gong und Tai Chi Chuan werden nicht zuletzt aufgrund dieser Forschungsergebnisse von den Krankenkassen im Rahmen von Präventionsmaßnahmen unterstützt.
Ein aus meiner Sicht weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass insbesondere Qi Gong nachweislich über 2.000 Jahre (es werden oft auch 4.000 Jahre angegeben) praktiziert wird. Vor dem Hintergrund des Taoismus als naturphilosophischen Denkansatz ist Qi Gong eine Antwort auf die Frage: Wie leben wir gesünder, besser und länger?
Eine wirkungslose Methode hätte sich sicherlich nicht bis in unsere Gegenwart weitergetragen.
Chi und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Die TCM ist ein 3000 Jahre altes Medizinsystem, das im fernen Osten bis heute angewendet und dort gleichberechtigt neben der westlichen Medizin praktiziert wird.
Im Gegensatz zur westlichen Medizin, bei der der Mensch bestehend aus Einzelteilen wie Organen, Knochen, Nerven usw. gesehen wird, sieht die TCM den Menschen als Ganzheit (dazu zählt auch die Psyche). Diese Ganzheit wird als Kennzeichen des Lebens von Energie (Chi oder Qi) durchströmt.
Störungen des Energieflusses, die einen Energiestau oder einen Energiemangel bewirken können, äußern sich als charakteristische Krankheitssymptome. Befindungsstörungen gehen den somatischen Veränderungen voraus. Dies macht sich die TCM zu Nutze, so dass eine Diagnose im Frühstadium einer Erkrankung den eigentlichen Ausbruch verhindern hilft. Historisch gesehen war dies auch sehr notwendig, da chinesische Ärzte nur bezahlt wurden, solange ihre „Patienten“ gesund blieben.
Die Behandlung erfolgt mit chinesischen Medikamenten (überwiegend pflanzliche Mittel), mit Akupunktur und Moxibustion, der Tuina-Massage, diätetischen Maßnahmen und dem [Qi Gong].
Unabhängig von den medizinischen Behandlungsformen, sind Tai Chi Chuan und Qi Gong Übungssysteme, die den Energie-(Chi-)fluss positiv beeinflussen und somit einen nachhaltigen Beitrag zur körperlichen, seelischen und geistigen Gesundheit leisten.